Mehr als 600 Menschen nutzten am 17. Und 18. Juni die Gelegenheit, sich im Emder Stadtgarten über das Thema Wasserstoff zu informieren oder die Brennstoffzellenbusse zu besichtigen. An Infoständen wurden Fahrzeuge und Förderprogramme präsentiert und H2NORD begrüßte zwei neue Gesellschafter.
H2NORD baut in Ostfriesland Schritt für Schritt eine lokale Wertschöpfungskette für Grünen Wasserstoff auf. Sie reicht von der Erzeugung mit regionalem Wind- und Solarstrom bis zur Nutzung durch Unternehmen und Privatleute. Neu dabei sind die Stadtwerke Norden und der Landkreis Aurich. Der Landkreis Aurich demonstriert mit dem Beitritt seines Tochterunternehmens Team Telematikzentrum die Unterstützung aus Politik und Verwaltung. Die Stadtwerke Norden stehen als Teil der H2NORD für eine grüne Energie- und Wärmeversorgung aus der Region. Beide wurden im Emder Stadtgarten vorgestellt.
Die grüne Wasserstoffwirtschaft ist regional verwurzelt
Die Liste der Gesellschafter ist mittlerweile lang und deckt alle Stufen der Wertschöpfungskette ab. Den Gründerfirmen – der grünen Investmentgesellschaft Terravent Investments aus Leer, dem Energiewendexperte GP JOULE mit Sitz in Nordfriesland, dem auf maritime Wirtschaft spezialisierten Familienunternehmen Brons Gruppe aus Emden und dem Tankstellenbetreiber SCORE – hatten sich bereits die Spedition Weets, der Fährenbetreiber AG „EMS“ und der Hinrich Folkerts Landhandel angeschlossen.
Ostfriesland wird zur Wasserstoff-Region
In diesem Jahr gehen die Elektrolyseure, Wasserstofftankstellen und Fuhrparks in die Detailplanung. 2023 sollen die Bauarbeiten für die Elektrolyseure und die erste Wasserstofftankstelle in Emden starten. Später folgen mit Aurich und Georgsheil zwei weitere Tankstellen in der Region. Dort werden Lkws, Busse und Pkws den grünen Wasserstoff tanken können. Sieben leise und saubere Wasserstoffbusse sollen ab 2024 im öffentlichen Nahverkehr in Ostfriesland unterwegs sein.
Oberbürgermeister Tim Kruithoff lobte in seiner Rede das Engagement der H2NORD und der Unternehmen, die ihre Innovationkraft dem Thema Wasserstoff widmen, zum Wohle Emdens und der gesamten Region Ostfrieslands. „Das kann uns wirklich Hoffnung machen. Dem Norden gehört die Zukunft. Hier ist die Energie und wir wissen, dass die Industrie der Energie folgt.“
Individuelle Beratung zu den Möglichkeiten der Wasserstoff-Nutzung
Seit Mai 2022 ist Ostfriesland als „HyStarter“-Region Teil des Förderprogramms HyLand der Nationalen Organisation Wasserstoff und Brennstoffzellen (NOW). Die Region erhält nun Unterstützung beim Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft. Aus diesem Anlass erhielten die Stadt Emden und die Landkreise Aurich, Wittmund und Leer von der NOW ein „Durchstarterset“ für Wasserstoff und Elektromobilität. Dieses enthält nützliche Informationsmaterialien und Projektbeispiele.
Rückblick auf zwei erfolgreiche Tage
André Steinau, Leiter der Wasserstoffabteilung von GP JOULE und Mitgeschäftsführer der H2NORD blickt zufrieden zurück: „Wir freuen uns über das große Interesse der Einwohnerinnen und Einwohner am Thema ‚grüner Wasserstoff‘. Die Region Ostfriesland geht mit großen Schritten voran in Richtung umweltfreundlichere und selbstbestimmtere Kraftstoffversorgung. H2NORD vereint starke Partner aus der Region, für die Region.“
Bildunterschrift: Vertretend für die in der H2NORD zusammengeschlossenen Firmen (v.l.n.r.): Wolfgang Völz (Stadtwerke Norden), Klaus Frerichs (SCORE), Marcel Diekmann (AG „EMS“), André Steinau (GP JOULE), Olaf Meinen (Landrat Landkreis Aurich), Claas Mauritz Brons (Brons Gruppe), Jens Rötteken (Terravent Investments), Eugen Firus (H2NORD), Tjade-Berend Kleemann (Folkerts Landhandel) (Foto: H2NORD)